RefugeesIN Theoretisches Rahmenkonzept

RefugeesIN befördert Soziale Inklusion durch Medien, besonders durch Filme und Dokumentationen, die mögliche Vorbilder von und für Geflüchtete zeigen. Soziale Inklusion ist hier gemeint als Prozess der Verbesserung von Teilhabe für Menschen in der Gesellschaft, insbesondere also die Verbesserung von Möglichkeit, Gelegenheit und Würde, für benachteiligte Personen. Oft wird Soziale Inklusion an Zahlen von Armut oder Lebensbedingungen, Zugang zu Bildung und Arbeit gemessen (EUROSTAT, 2015). Nach Heckmann (2001) ist Soziale Inklusion aber ein  multidimensionales Konstrukt, bestehend aus zumindest vier Dimensionen: Strukturelle, kulturelle, soziale und personale Inklusion. Dieses Modell hat für uns den Rahmen gegeben um zu entscheiden, ob ein ehemaliger Geflüchteter tatsächlich als ein Kandidat für eine gelungene Soziale Inklusion gelten kann, und somit ein Vorbild im Sinne des Projekts RefugeesIN sein kann.

Außerdem hat das Projekt RefugeesIN Lerntheorien genutzt, z.B. Banduras (1977) Theorie des Sozialen Lernens, und auch Mezirows (1991) Theorie des Transformativen Lernens, um zu beschreiben, wie Geflüchtete sich mit anderen identifizieren können, dadurch wachsen und sich selbst in die Lage versetzen, viel zu erreichen, weil sie einem Vorbild nacheifern und dadurch lernen. Auf der anderen Seite wird durch diese Theorien auch das kulturelle Bewusstsein der Mehrheitsgesellschaft geschärft und sie sehen die Erfahrungen der Geflüchteten auch als Chance, die Kompetenzen von Geflüchteten zu erkennen, weiterzuentwickeln und mögliche Vorurteile abzubauen. 

 

Nach Price-Mitchell (2010) ist ein Vorbíld jemand, dessen Verhalten, Beispiel und Erfolg andere beeindruckt oder beeeindrucken kann, ihr Verhalten danach anzupassen, besonders junge Menschen. Dafür müssen laut der Autorin Vorbilder fünf Eigenschaften besitzen: Die Fähigkeit, andere zu beeindrucken, eine klare Wertevorstellung, ein Engagement für die Gemeinschaft, Selbstlosigkeit und die Akzeptanz anderer und letzlich noch die Fähigkeit, Schwierigkeiten zu überwinden. Diese Fähigkeiten mussten bei den Interviewten zu erkennen sein, damit sie für das Projekt als gute Kandidatinnen und Kandidaten für ein Vorbild für andere Geflüchtete dienen können. Auf diese Weise können sie inspierend und hilfreich sein für den Weg zur Sozialen Inklusion für Geflüchtete in ihren jeweiligen Gastländern.

 

Referenzen:

  • Bandura, A. (1977). Social learning theory. Englewood Cliffs, NJ: Prentice Hall.
  • EUROSTAT (2015). Sustainable development in the European Union: 2015 monitoring report of the EU Sustainable Development Strategy. Luxembourg: Publications Office of the European Union.
  • Heckmann, F. (2001). From ethnic nation to universalistic immigrant integration: Germany. In F. Heckmann & D. Schnapper (Eds.), The integration of immigrants in European societies: National differences and trends of convergence (pp. 45-78). Stuttgart: Lucius & Lucius.
  • Mezirow, J. (1991). Transformative dimensions of adult learning. San Francisco, CA: Jossey-Bass.
  • Price-Mitchell, M. (2010). Civic learning at the edge: Transformative stories of highly engaged youth. Doctoral Dissertation, Fielding Graduate University, Santa Barbara, CA.
  • RefugeesIN (2017). RefugeesIN Manual.

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